Schule


Kontakt

Prof. Dr. Kathrin Aghamiri
E-Mail: k.aghamiri (at) fh-muenster (dot) de

Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker
E-Mail: benedikt.sturzenhecker (at) uni-hamburg (dot) de

Partizipation in der Schule

Demokratische Partizipation in Schule wird zunehmend diskutiert und erprobt. Gründe dafür liegen u.a. in der „Krise der Schule“, sowohl die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu verlieren, als auch „schwache“ Ergebnisse zu produzieren (siehe PISA Untersuchungen). Schule beginnt deshalb, sich zu verändern in Richtung eines „Hauses des Lernens“, in dem es weniger um Fachwissen, als um Kompetenzaneignung und um Lernen aus der gemeinsamen Lebenspraxis geht.

Zu den Kompetenzen, deren Aneignung eine sich entwickelnde Schule eröffnen will, gehört auch Demokratiekompetenz. Demokratie erscheint in einem doppelten Sinne: zum Einen als Inhalt schulischen Lernens, zum Anderen als Form und Qualität des gemeinsamen Lebens in der Schule. Partizipation wird also Lernziel und Qualitätsstandard der Gestaltung des Schullebens.

Eine Öffnung von Schule zur Lebenswelt der SchülerInnen und der Gesellschaft allgemein schließt als dritten Aspekt die Herstellung eines Bezuges zwischen Schule und demokratischer Gesellschaft ein. Partizipation in der Schule soll kein Inselprojekt sein, sondern Schule mit demokratischen und politischen Prozessen in ihrer Umwelt in Kontakt bringen. Partizipation und Demokratie werden damit Unterrichtsinhalte, Strukturcharakteristika des Schullebens und Elemente der Beteiligung an gesellschaftlicher Demokratie und Politik.

Die Umsetzung dieser Orientierung fällt Schule nicht leicht: die strukturelle Machtungleichheit der Beteiligten, die Konzentration auf Leistung und Wissensaneignung, die politische Neutralität und die Distanz zur Lebenswelt machen eine demokratische Praxis nicht selbstverständlich. Ist Demokratie als Unterrichtsstoff (z.B. im Fach Politik) noch bekannt, so fehlt es häufig an Vorstellungen und Methoden zur partizipativen Gestaltung des Unterrichtssettings selber und des gemeinsamen Lebens an der Schule insgesamt. Untersuchungen zeigen, dass Partizipation dann zu leicht auf Spielwiesen abgeschoben wird, in denen es nicht um „wirklich wichtige“ Entscheidungen geht.

Große Programme (wie das BLK Programm „Demokratie lernen und leben“) fordern die Schule zur Entwicklung demokratischer Erfahrungen heraus. Die Kinder- und Jugendhilfe kann Schule hierbei ein wichtiger Unterstützungspartner sein, denn besonders in Kindertageseinrichtungen und in der Kinder- und Jugendarbeit gibt es vielfältige Erfahrungen mit Demokratie/Partizipation. Gemeinsame Entfaltung von Partizipationsrechten und -methoden für die Kinder und Jugendlichen ist eines der vielversprechendsten Kooperationsfelder bzw. Themen zwischen Schule und Jugendhilfe.

Das Institut für Partizipation und Bildung kann z.B. unterstützen bei:

  • der Reflexion und Ausweitung der Partizipationsmöglichkeiten in Schulen
  • der Entwicklung von den jeweiligen Schulen angemessenen Partizipationskonzepten
  • der Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern (Kollegien) zum Thema Partizipation
  • der Gestaltung und Auswertung von Modellprojekten zu den Themen Demokratiekompetenz und Partizipation
  • Kooperationsprojekten zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Schule auf dem Feld von Demokratie/Partizipation
  • schulischen Partizipationsprojekten im Übergang zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Kommune und Politik